Page 14 - MOHR Stadtillu - Ausgabe 247 (Juni 2024)
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 GEBÜRTIGER COBURGER AUF DER SHOWBÜHNE DES SCHWARZEN MARKTES
   Mohr: Erzähl uns mehr über dein Projekt Da- Sandwichmaker, bald startet wieder die Festi- val-Saison. Wo bist du im Sommer 2024 zu finden?
Steffen: Seit 2003 sind wir, Dieter Bumba und ich, mit „DaSandwichmaker“ auf Festi- vals unterwegs. Die Idee dazu entstand nach dem Catering für den 60. Geburtstag von Ed- mund Stoiber. Ich wollte lieber für die Ju- gend frisch auf Festivals kochen, als für Rei- che und Politiker, die es nicht zu schätzen wissen. Die Jugend ist die Zukunft! Da wollte ich mich drum kümmern. Am Anfang haben wir viel ausprobiert und viele Festivals in ei- ner Saison gemacht. Mittlerweile sind es noch 3 Festivals die wir bereichern. AKF Was- sertrüdingen, Sunrise Festival Burtenbach, ReggaeJam Bersenbrück. Auf den Festivals gibt es Jamaikanische Küche, Sandwiches, Live Jams und vor allem gute Vibes! Weitere Infos gibt es hier: www.DaSandwichmaker.com
Mohr: Mittlerweile sind drei Kochbücher er- schienen. Was waren deine Beweggründe Bücher zu verlegen?
Steffen: Die Idee entstand eigentlich durch meine Faulheit. Ich habe ein Jamaikanisches Curry auf den Festivals gekocht und zum Sa- lat gab es ein hoch gelobtes Mango-Kokos- Dressing. Viele haben mich nach den Rezep- ten gefragt. So kam mir die Idee für das erste Kochbuch. Ich habe dann Hans Söllner ge- fragt, ob er Lust hat mit mir sein Lieblingsge- richt zu kochen. Seine Antwort war: „Ich mach Knödel – die kann i guad“. Unser Kultimbiss hat sich im Laufe der Zeit zu einem Treffpunkt der Reggaeszene entwickelt. So hab ich 17 weitere Artists gefragt, die durch ihre Musik meine Seele berühren. Ein guter Freund und Graphikdesigner hat mir bei der Gestaltung geholfen und so ist das erste Buch ein richti- ges Kunstwerk geworden. Weil für mich Ko- chen und Musik zusammen gehört, ist wäh- rend der Produktion die Idee entstanden
eine CD der teilnehmenden Artists mit rein- zupacken.
Das erste Buch war ein riesiger Erfolg. Das Feedback der Leute war unglaublich.
Für die Idee zum zweiten Buch ist der beste Gittarist Jamaikas verantwortlich. Ich saß bei „Earl Chinna Smith“ im Garten, als er mich für das Buch lobte und fragte, warum ich das nicht mit Musikern aus Jamaika mache. Am nächsten Tag ging es los, der Urlaub war ge- gessen, aber das neue Buch war in Bearbei- tung. Und ich hatte einen Grund wieder und wieder meine Lieblingsinsel zu besuchen.
Eine richtige Win-Win-Situation mit Mehr- wert für alle. Mittlerweile habe ich 50 Reg- gae-Artists in die Töpfe geschaut, wie sie ihre Leibgerichte zubereiten und teile das in den mittlerweile drei Büchern!
Mohr: Was steckt hinter MOA FIRE?
Steffen: Hinter MOA FIRE steckt Steffen Pra- se, und was unserer Seele gut tut. Kochbü- cher, Videos, Kochkurse und Kochshows, Live und im Internet. Gute Lebensmittel, kreative Lieblingsgerichte von mir, meiner Lieblings- Artists, und meine Lieblingsmusik. Im neuen Buch habe ich sogar zwei der Besten Fern- seh- und Fleischköche zu Gast, die aus- nahmsweise vegetarisch kochen. Stefan Mar- quard und Lucki Maurer. Was für eine Ehre!
Each one – Teach one! Moa Fire ist sozusagen „Käufliche Liebe“ ;)
Mohr: Mittlerweile wohnst du in der schö- nen Hallertau, wir durften dich ja dort auf deinem Bauernhof besuchen. Was bedeutet dir diese Form des Lebens?
Steffen: Ja, ich wohne seit 2003 im „eignen Land“ in Wildenberg. Eine große WG in ei- nem kleinen Dorf in Niederbayern. Wir bau- en unser Gemüse selbst an, wir haben Hüh- ner und eine große Feuerstelle.
Diese Lebensform ist für mich „Artgerechte Haltung“, da habe ich den Weg zu mir selbst gefunden. Bei uns im Dorf steht an der Hauptstraße zwei Mal in der Woche ein Tier- transporter. Es waren die leeren Augen, der hilflosen Tiere. Ich habe für mich entschie- den, ich lasse mal das Fleisch weg und gucke was passiert.
Was ist passiert? Mein ganz eigener Kochstil hat sich entwickelt. Vegetarisch oder Vegan ist für viele ein rotes Tuch! Ich koche so, dass es gut schmeckt und dass selbst der Einge- fleischteste nichts vermisst. Ich mag mit mei- ner Küche inspirieren und neue Wege auf- zeichnen. Bei mir darf aber jeder selbst für sich entscheiden, wie er lebt. Ich sage nie- manden was man tun oder lassen soll. Mei- ner eigenen Kreativität hat es sehr gut getan und ich vermisse nichts.
„Jeder wie er mag. Hauptsache man wird dem anderen nicht zur Plage!“
Mohr: Auf den Schwarzen Markt angespro- chen, warst du sofort am Start, mit welchen Erwartungen und Wünschen begleitest du dieses Format?
Steffen: Ich habe keine Erwartungen! Wer Erwartungen hat, wird meistens enttäuscht. Erwartungen werden selten erfüllt. Ich lasse mich überraschen und freue mich sehr auf Stefan Marquard, auf den Uwe von Franken- waldhanf, auf die wunderschöne Location und auf die Begegnungen auf dem schwar- zen Markt.
Vielleicht treffe ich ja alte Bekannte aus mei- ner Zeit in Coburg, würde mich freuen.
Ich wünsche mir, das die Coburger das neue kulinarische Event annehmen, es ein voller Erfolg wird und wir uns dann einmal im Jahr in Coburg treffen und austauschen können. „Keep it burning – Keep your Fire burning!“
Weitere Infos unter: www.moafire.com
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH











































































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