Page 62 - MOHR Stadtillu 246 - Dezember 2023
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 COBURGER FAMILIE AUF WELTREISE
   ES IST EINE REISE, DIE NICHT VIELE MENSCHEN IN IHREM LEBEN ERLEBEN DÜRFEN, DOCH DIE „F4M ON TOUR“ AUS COBURG HABEN SICH DIESEN TRAUM ERFÜLLT. DIE FAMILIE, BESTEHEND AUS DEN BEIDEN ELTERN MELINDA UND MARC MIT IHREN KINDERN MIRA UND MARIUS, IST GERADE AUF DER TOUR IHRES LEBENS. MIT IHREM EXPEDITIONSMOBIL FRITZCHEN SIND SIE UNTERWEGS, UM DIE WELT MIT IHREN MENSCHEN, IHRER KULTUR UND NATUR ZU ERLEBEN.
F4M ON TOUR
 Die Reise über die Landschaft hat für sie da- bei eine besondere Bedeutung, denn der Weg ist für sie das eigentliche Ziel. Vor eini- gen Jahren entstand die Idee, gemeinsam mit ihren Kindern die Welt zu „erfahren“. Konkreter wurde die Idee dann vor drei Jah- ren, als die Familie ein ehemaliges Feuer- wehrauto kaufte und begann, es für das Overlanding umzubauen. Das Entdeckermo- bil Fritzchen war geboren. Die Wahl der Rei- seroute fiel emotional und praktisch nicht so schwer. Die Himalaya-Region stand von An- fang an auf der Wunschliste, die mit der Zeit immer länger wurde. Über die Türkei und den unglaublich gastfreundlichen Iran reiste die Familie nach Asien. Dann ging es weiter nach Saudi Arabien, um das Land nach seiner Öffnung für den Tourismus im Jahr 2019 so ursprünglich wie möglich zu erleben. Der Oman, in dem sie sich gerade befinden, wird der südliche Endpunkt der arabischen Halb- insel sein, bevor sie wieder nach Norden fah- ren, um die Arabischen Emirate, Iran und Pa- kistan zu durchreisen. Nach der Durchque- rung Nordindiens geht es weiter nach Nepal, dem eigentlichen Endziel, bis nach China. Weiter geht es anschließend entlang der Sei-
denstraße über Kirgisistan durch die weite- ren „-stan“-Länder Tadschikistan, Usbekistan und Kasachstan. Über Aserbaidschan, Arme- nien und Georgien kehren sie schließlich in die Türkei zurück, um Europa zu erreichen, wo ihre Reise allmählich zu Ende geht. Die letzten Haltestellen befinden sich in Grie- chenland, Albanien, Nordmazedonien, Mon- tenegro und Serbien, ehe es wieder in Rich- tung Heimat geht. Sie nennen diese Route „Plan A“ und hoffen, dass sie keinen „Plan B“ brauchen. Um die F4M ON TOUR noch ge- nauer kennenzulernen, haben sie uns einen umfassenden Bericht zugeschickt, den wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
Wir sind eine Coburger Familie, die gerne unterschiedliche Kulturen der Welt erleben möchte. Der Gedanke ist, nicht nur zum Ur- laub oder Sightseeing in die Länder zu rei- sen, sondern sie wirklich selbst zu entdecken, auf unsere eigene Weise. Die erste Frage war, wie wir das für uns am Besten in die Tat um- setzen können. Wir sind zwei Erwachsene mit 2 Kindern im aktuellen Alter von 13 und 15 Jahren. Wie kann man als Familie Länder für sich entdecken? Das sogenannte "Overlan-
ding", das freie Reisen, war für uns die Ant- wort. Das funktioniert auf verschiedene Wei- se, je nachdem welches Transportmittel man wählt. Wir mussten uns entscheiden, auf wel- che Weise wir über ein Jahr vorankommen und welchen Lebensraum wir in der Zeit tei- len wollen. Welche Länder wollen wir (zuerst) bereisen? Unser Ziel ist eigentlich die Reise an sich. Wir fahren auch nicht auf direktem Weg nach Nepal, sondern machen noch ei- nen "kleinen Abstecher" auf die arabische Halbinsel bis runter in den Oman, wo wir Weihnachten verbringen wollen. Uns geht es also darum, durch das Reisen als Familie an- dere Länder, Kulturen und die Menschen dort kennen zu lernen. Wir wollen unseren Kindern den Zugang zur Vielfalt der Welt öff- nen. Wir möchten ihnen zeigen, dass die
Menschen zwar verschieden sind, aber den- noch überall die gleichen Freuden und Pro- bleme haben. Dass die Menschen grundsätz- lich gut sind und wie wenig man zum glück- lich sein braucht. Und wir wollten als Familie mehr Zeit miteinander verbringen und alles gemeinsam erleben. Nepal als Endziel ist nicht zuletzt wegen der Berge faszinierend. Wir haben vor, hier einen etwas längeren Wanderpfad, den Annapurna Circuit im Hi- malaya Gebirge, zu begehen - vorausgesetzt es geht uns gut und wir kommen einigerma- ßen mit der Höhe klar. Wir nennen diesen Weg "Plan A". Wenn es z.B. wegen Visapro- blemen nicht möglich wäre, nach Nepal zu fahren, würden wir ein anderes Ziel aussu- chen. In diesem Fall trifft also tatsächlich zu, dass der Weg das Ziel ist.
Uns war schnell klar, dass wir ein möglichst vielseitiges Fernreisemobil brauchen, das genügend Raum und Freiraum für uns bie- ten kann. Ein Wohnmobil, das auf unsere Be- dürfnisse zugeschnitten ist, möglichst viel Autarkie ermöglicht, einfache und robuste Technik in sich vereint und auch jenseits nor- maler Straßen vorankommt. Da wir nicht nur ein paar Wochen unterwegs sein und uns auch mal jenseits normaler Straßen bewe- gen werden, wollten wir ein geländegängi- ges, robustes und leistungsfähiges Fahrzeug mit möglichst einfacher Technik haben. Aus- gemusterte Fahrzeuge von der Feuerwehr
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH
























































































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