Page 64 - MOHR Stadtillu 246 - Dezember 2023

COBURGER FAMILIE AUF WELTREISE
koffers wurde konzipiert und gebaut. Die Doppelkabine gedämmt (Schall und Wär- me). Die Sitzbänke wurden gegen gefederte Recarositze getauscht. Auf einen Durchstieg zum Wohnkoffer wollten wir auf keinen Fall verzichten. So bleibt das gesamte Mobil je- derzeit von innen zugänglich. Oben auf der Doppelkabine findet neben einer großen Aufbewahrungskiste das 130kg schwere Er- satzrad seinen Platz. Dieses liegt neben ei- nem kleinen Kran, der es ermöglicht, das Rad auf dem Dachträger zu platzieren. Der Wohn- koffer bekam doppelverglaste Echtglas-Fens- ter und zwei Dieselheizungen (Redundanz). Auf dem Dach finden sich vier leistungsstar- ke Solarmodule mit einer Leistung 1700 W (Peak). Natürlich wird der über 7000 Watt starke LiFePo-Akku auch während der Fahrt geladen, nachdem die ebenso überdurch- schnittlich leistungsstarke Starterbatterie nachgeladen hat. Für beide Batterien wurde außerdem ein 230V Ladegerät fest verbaut. Man kann beide Systeme verbinden um eventuelle Engpässe zu überbrücken. So könnte man sich selbst auch mal Starthilfe geben oder Energie für den Wohnkoffer für Licht, Kühlschrank oder Kochfeld aus der Starterbatterie ziehen. Insgesamt führen wir 315 l Trinkwasser mit. Betankt werden die beiden Tanks, falls kein ausreichender Was- serdruck vorhanden ist, mittels eine Pumpe, die eben auch Wasser aus schwachen Lei- tungsnetzen oder freien Flussläufen saugen kann. Bevor das in den Tank kommt, wird es über Keramikfilter vorgefiltert. In den Tanks befinden sich UVC-Lampen, die 2x am Tag Mikroorganismen abtöten. Bevor das Wasser
aus dem Hahn kommt wird es letztlich noch- mals durch Aktivkohle gefiltert. Die Toilette basiert auf dem System der Trocken-Trenn- Toilette. Festes und Flüssiges kommt in ge- trennte Behälter. Das ist ökologischer als Chemie- oder andere Toiletten, es gibt keine unangenehmen Gerüche und die Entsor- gung ist absolut problemlos. Natürlich gibt es ein Bad, eine Innen- sowie eine Außendu- sche mit warmem und kaltem Wasser. Ge- kocht wird wahlweise mit Strom oder Gas. Es gibt einen doppelflammigen Gasherd innen und einen ausziehbaren Gasgrill außen. Ne- ben einem wiederbefüllbaren LPG-Tank kön- nen gleichzeitig auch gängige Propangasfla- schen angeschlossen werden und theore- tisch sogar während der Fahrt betrieben wer- den. Sollte das Gas dennoch knapp werden, dann bleibt jederzeit die mobile elektrische Herdplatte. Ansonsten gibt es einen großen Kühlschrank, eine große Kühlbox für Geträn- ke ist auch noch verbaut. Wie man merkt, war es uns wichtig, ein gewisses Maß an Autarkie zu gewährleisten. Die Länder, die wir berei- sen, kennen einerseits keine Campingplätze, andererseits wollen wir natürlich ohnehin so viel wie möglich frei stehen.
Wir sind letzten Endes bei 10t Reisegewicht gelandet und mussten beide demnach auch den LKW Führerschein Klasse C machen, da C1E bis 7,5t nicht mehr ausreichend war. Der Umbau dauerte insgesamt 3 Jahre und war just in Time fertig, ein paar kleine Testreisen zu unternehmen bevor wir weiter in die Fer- ne ziehen. Ansonsten gibt es einen großen Kühlschrank, eine große Kühlbox für Geträn-
ke ist auch noch verbaut. Außer die fahrbare Technik braucht man natürlich auch andere Sachen für die Reise, zum Beispiel Essen. Wir haben etwas Proviant von zu Hause mitge- nommen, aber hauptsächlich kaufen wir un- sere Lebensmittel lokal dort ein, wo auch die Einheimischen einkaufen. In den meisten Ländern gibt es gleiche oder ähnliche Pro- dukte, wie in Deutschland. Nudeln und Reis sind zum Beispiel immer angesagt. Außer- dem probieren wir gerne lokale Spezialitäten oder Früchte aus, manche sind ein Hit und manche nicht, aber wir mögen das Experi- mentieren. Der restliche Lagerraum beher- bergt noch ein fast komplettes Krankenhaus (natürlich ein Scherz, aber wir haben ziem- lich viele Medikamente und Notfallsachen dabei), Spiele, Wasser- und Strandequip-
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH