Page 17 - MOHR Stadtillu 246 - Dezember 2023
P. 17

 DEHOGA BAYERN MACHT SICH FÜR GASTRONOMEN STARK REPORT
nachteiligt. Dies widerspricht in meinen Au- gen nicht nur der Steuergerechtigkeit, son- dern ebenfalls dem Ziels des Umweltschut- zes!
Wie ist die Resonanz auf die Petition 7 Pro- zent und wie können sich Gastronomen und Gäste an der Aktion beteiligen? Hat es schon etwas bewirkt?
Die Petition hat über 230.000 Unterstützer. Diese Petition war eine von vielen Aktionen, welche durch den DEHOGA Bayern initiiert wurde. Diese kann man nicht allein sehen, sondern muss diese im Verbund sehen. Die Politik hat unsere Forderung auf allen Ebe- nen erreicht. Wir haben mit allen Entschei- dungsträgern gesprochen, wobei uns immer wieder Sympathie für die einheitliche Be- steuerung auf Speisen in der Gastronomie bekundet wurde.
Auch der Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor der Bundestagswahl 2021 gesagt: „Wir ha- ben die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie gesenkt und das nochmal ver- längert und ich will Ihnen gerne versichern, ich habe dieser Verlängerungsentscheidung zugestimmt und der Einführung in dem si- cheren Bewusstsein: Das schaffen wir nie wieder ab.“ Das ist ein klarer Wortbruch. Auf die momentane Bundesregierung ist kein
Verlass, dem ortsgebundenen Mittelstand, wie es die meisten gastronomische Betriebe ja sind, wird KEIN Rückhalt seitens der Politik gegeben. Stattdessen werden jetzt faden- scheinige Ausflüchte gesucht. Dies wird viele Unternehmer um ihre Existenz bringen – wir rechnen alleine in Oberfranken mit 200 Be- triebsschließungen.
Ist es jetzt sogar vielleicht schon zu spät um mitzumachen?
Es ist nie zu spät, mitzumachen. Jedes Unter- nehmen und jeder Bürger, das/der sich dem DEHOGA Bayern und seinen Aktionen an- schließt, hilft, die Forderung laut an den rich- tigen Stellen zu platzieren. Viele Familien wissen noch gar nicht, dass auch das Schules- sen, Kantinenessen, Essen in Pflegeheimen etc. auch davon betroffen ist.
Ich kann nur appellieren: Bleiben und wer- den Sie laut, konfrontieren Sie ihre Abgeord- neten der Bundesregierungsparteien mit dieser Fehlentscheidung. Die SPD, die Grü- nen sowie die FDP haben diese zusätzlichen Ausgaben für die Bürgerhaushalte nicht ver- hindert, obwohl dies möglich gewesen wäre. Geringere Umsätze in der Gastronomie wer- den auch geringere Steuereinnahmen ein- bringen. Die Milchmädchenrechnung der Bundesregierung wird nicht aufgehen!
Und zu guter Letzt: Was erwarten Sie von der Bundesregierung und welche Forde- rungen haben Sie an die Politik, um die Branche wieder zu alter Stärke zu führen?
Wir wollen keine dauerhaft subventionierte Branche sein, dennoch erwarte ich, dass wir in fairen Wettbewerbsbedingungen arbeiten dürfen. Hier beziehe ich nicht nur das Inland, sondern auch die angrenzenden europäi- schen Staaten mit ein. In 23 von 27 Staaten gilt ein reduzierter Steuersatz auf Speisen in der Gastronomie. Diese Benachteiligungen im In- und Ausland sind dauerhaft nicht trag- bar und müssen geändert werden. Die Gas- tronomie, die von vielen Menschen mit Lei- denschaft und Herzblut bewirtschaftet wird, ist keine Kuh, die der Staat unendlich lange melken kann!
Wir bedanken uns bei Florian Rose für das Gespräch und wünschen ihm und allen Gas- tronomen weiterhin viel Erfolg und Durch- haltevermögen. Wir appellieren an alle Lese- rinnen und Leser, die Gastronomie zu unter- stützen, denn die Gastronomie ist für viele Menschen mehr als nur ein Ort für Essen und Trinken.
Ausgabe 246 17






















































































   15   16   17   18   19