Erst seit wenigen Tagen hat die "Eis Adria" wieder geöffnet. Eigentlich ist das beliebte Eiscafe kurz nach Neujahr Anlaufstelle Nummer Eins, wenn es darum geht die ersten Eiskugeln der neuen Saison zu ergattern.

Dieses Jahr hat er seiner Adria über den Jahreswechsel ein komplette Makeover gegönnt: „Nach fast 40 Jahren war es an der Zeit für eine Veränderung  zu sorgen." stellt Davide fest. Lange Zeit hat er überlegt, ob er auch wirklich an dieser Adresse in Coburg eine Eisdiele weiterbetreibt oder vielleicht doch etwas zentrumsnäher. Ist doch in der Hindenburgstraße und vor allem in den umliegenden Geschäften eher ein Wandel zu anderen Nutzungen als zum Handel zu verzeichenen. Doch er will mit seinem Statement seiner Neugestaltung ein eindeutiges Bekenntnis zu diesem markanten Winkel abgeben.
Eines ist klar, anders als der Tourist oder der typische Coburg-Besucher, der auf dem Marktplatz sicher hereinschlendern würde, kommen seine Eisliebhaber ganz gezielt in die Adria. Gute Gründe gibt es dafür viele. Bereits 2007 hat er die Eisdiele von seinem Onkel Tiziano übernommen. Nach Coburg hat es Davide aber schon 1996 verschlagen. Eigentlich wollte er nach dem Abitur in Italien nur ein wenig aushelfen und sich die ein oder andere Mark für den Studienstart hinzuverdienen. Doch es kam anders. Davide ist noch immer hier und fühlt sich unheimlich wohl in Coburg.

Das Feedback seiner großen Stammkundschaft auf die neue Gestaltung ist bislang sehr positiv. Stylische flexible Sitzmöbel, renovierte sanitäre Anlagen, eine neue moderne Eistheke und ein frisches Farbkonzept fallen sofort ins Auge. "Es sollten jetzt nicht nur knallige Sommerfarben sondern auch dezente Töne im Vordergrund stehen, weil die Adria auch in den Wintermonaten geöffnet hat", fügt Davide an.

Bei seinen ersten Entwürfen trugen die Zeichnungen immer die Bezeichnung Adria 2,0. „Irgendwie hat es diese Bezeichnung am Ende bis in die Werbung und auf das neue Werbeschild geschafft. Geplant war das eigentlich nicht. Für Jüngere ist die Botschaft klar. Meine älteren Kunden fragen meist nach der Bedeutung, was sehr lustig ist." schmunzelt er. Viele Kunden kommen seit der Gründung der Adria im Jahr 1981 hierher und lieben das Eis der Eis-Adria. Rund 25 Sorten hat er stets im Grundsortiment. Trotzdem gibt es täglich neue Sorten. Auch spezielle Kreationen wie LowCarb- oder Protein-Eis entstehen in der Produktionsküche der Adria. So kann es schon einmal Likör 43 und Martini-Eis geben oder auch die Sorten Pampelmuse und Marzipan-Mohn-Joguhrt. „In den letzten vier Jahren habe ich rund 150 neue Sorten ausprobiert. Ich lasse mich gerne im Alltag inspirieren“, grinst Davide. „Besonders beliebt ist meine Sorte Chef-Eis. Eigentlich sind diese Kreationen anfangs nur für mich privat entstaden. Hier stecken stets besondere Zutaten drin und die Kugel kostet auch 1,50 Euro. Meine Kunden erwarten, dass täglich neue Sorten zusätzlich zum Grundsortiment zu haben sind. Viele bestellen bereits automatsich praktisch blind ,Chef-Eis‘. Das zeugt doch von großem Vertrauen und ehrt mich sehr.“

Besonders bekannt ist der umtriebige Eismann auch wegen seiner originellen Facebook- und Instagram-Posts. Manche Videos bringen es sogar auf sage und schreibe 110.000 Klicks. Nicht selten sind die Leute neugierig und finden doch einmal den Weg in die Adria. So ist auch die Idee zu seinem Lieferservice entstanden. Unter den Eintrag zu seinem neuen und auffällig mit Werbung beschriften Auto schrieb ein Kunde: „Ab jetzt mit Lieferservice?“ Gesagt getan - und so gibt es seit zwei Jahren auch den Eis-Adria-Lieferservice.

„Was anfangs als kleiner Gag galt, hat sich mittlerweile zu einem echten Renner entwickelt“, zeigt sich der Anfang Vierzigjährige zufrieden. Derzeit können die Kunden noch auf den rund 30 Innensitzplätzen das leckere Eis genießen. In wenigen Wochen kommt die gleiche Anzahl an Außenplätzen noch einmal hinzu. Natürlich freut sich Davide schon auf die ersten wirklichen Sonnentage, wenn die Stimmung der Gäste wieder Richtung Sommer ausschlägt.

Ob es wieder so einen Märchensommer wie 2018 gibt? „Ich nehme die Heruasforderung gerne an“, lacht Davide zum Abschied.