Page 80 - MOHR Stadtillu 249 - Oktober 2024
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 WEITRAMSDORFER NUTZT 65 JAHRE ALTES KULTFAHRZEUG FÜR DIE WALDARBEIT
     „UNIMOG“ UND KEIN ENDE
DER WEITRAMSDORFER HORST PÜSCHL IST STOLZER BESITZER EINES WALDSTÜCKS IN DER GEMARKUNG SEINER GEMEINDE. FÜR DIE ARBEITEN IM WALD FALLEN ROBUSTE TÄTIGKEITEN AN, DAFÜR BENÖTIGT MAN AUCH ROBUSTE HILFSMITTEL. SEIN „BESTES PFERD IM STALL“ IST DESHALB EIN 65 JAHRE ALTER, VIERRÄDRIGER „UNIMOG“, DER NOCH TAPFER UND ZUVERLÄSSIG SEINEN DIENST VERRICHTET.
fiel unsere Wahl auf einen „Unimog“, der in Wunsiedel genutzt wurde.
Mohr: Wann ist das gewesen? Horst: Das war 1992.
Mohr: Dann hast du ihn ja schon eine ganze Weile.
Horst: Da ich beruflich viel unterwegs war, wurde er nicht ganz so häufig benutzt. Und der Freund meiner Tochter ist beim THW. Dort hatte man Freude, immer an dem Teil zu schrauben. Es wurden neue Stoßdämpfer eingebaut und neue Spiralfedern eingezogen. Er wurde auch vom pneumatischen System auf Hydraulik um- gebaut. Zusätzlich hat eine Firma aus Schalkau noch Hand angelegt, wo man es privat nicht mehr machen konnte.
Mohr: Das heißt wohl, dass das Fahrzeug noch top in Schuss ist.
Horst: Ja, wir haben auch alle zwei Jahre den TÜV bekommen. Ich fahr und zieh immer noch im Holz und kann an einer Welle den Spalter
Beginn kurz nach dem Krieg
Seit 77 Jahren ist das „Universalmotorgerät“ kurz „„Unimog“ weltweit unterwegs, unter- stützt beispielsweise das THW im Katastro- phenfall, räumt, mäht und transportiert für den kommunalen Einsatz oder ist bei Expedi- tionen im Ausland ein treuer Begleiter. Dass er dieses Alter jemals erreichen wird, hat ihm anfangs so gut wie niemand zugetraut, doch der Mythos um den „Unimog“ hält weiter an. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg geht es los.
Besonderes Geländefahrzeug
Der ehemalige Leiter der Flugmotorenkon- struktion von Daimler-Benz, Albert Friedrich,
stellt seinen früheren Kollegen und Ingeni- euren die Idee von einem besonderen Ge- ländefahrzeug vor. Mit diesem Fahrzeug sol- len Deutsche ihre Äcker bestellen und das Land von Kriegsresten beseitigen. 1951 übernimmt die damalige Daimler-Benz AG alle Rechte am „Unimog“ und produziert ihn im Lkw-Werk in Gaggenau. Bereits Anfang der 1950er Jahre entwickeln sich neue Ziel- gruppen, denn der „Unimog“ ist auch für Kommunen, Feuerwehren, und für die Streit- kräfte das optimale Fahrzeug. (Quelle Uni- mog-Museum Gaggenau)
Weltweiter Siegeszug
Bis heute hält keiner den weltweiten Sieges- zug dieser geländegängigen Autos auf. Für
einen historischen fahrtüchtigen Unimog 411 werden im Internet zwischen 10 000 und 30 000 Euro bezahlt. Das Szenemagazin Mohr befragte Horst Püschl nach den Erfah- rungen mit seinem ganz besonderen Ge- fährt.
Mohr: Horst, in deinem Besitz befindet sich ein ganz spezielles Fahrzeug.
Horst: Es ist ein „Unimog“ der 411er Serie, ei- ner der ersten aus dem Baujahr 1959
Mohr: Wie bist du denn zu diesem Stück ge- kommen?
Horst: Es war so, dass wir eigene Waldungen haben und etwas getan werden musste, so dass entweder ein Schlepper oder ein anderes Fahrzeug angeschafft werden musste. Daher
  Rudimentär ist das Armaturenbrett des 65 Jahre alten Fahrzeugs, das auch keine Servolenkung besitzt.
Ein Dieselaggregat mit 38 PS treibt den „Unimog“ an, und das seit dem Jahr 1959.
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- STADTILLU FÜR COBURG, LICHTENFELS & KRONACH










































































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