Wir wollen wissen warum sein Stand immer ein Besucher-Magnet ist und wie seine Bil-der entstehen. Dazu bedarf es eigentlich kei-ner langen Autofahrt, der Weg führt uns von Coburg nur 50 Kilometer die Autobahn wei-ter nach Suhl. Im beschaulichen Stadteil Heinrichs besuchern wir ihn in seinem Foto-studio. Die digitalen Werke von Frank Melech lassen den Betrachter in eine neue und unbekannte Welt eintauchen, ohne ihn dabei aus seiner eigenen Welt zu entreißen. Er verbindet in seinen Motiven das Absurde, nicht Mögliche, mit dem Selbstverständlichen, also mit all-täglichen Gegenständen oder banalen Se-quenzen aus dem Leben. Dabei verwischt er die Grenzen von Realem und Surrealem. So lässt Frank Melech völlig neue Welten und nie da gewesene Gestalten entstehen. Seine Technik dahinter ist die Fotografie. So bein-haltet jedes Ergebnis mehrere eigens foto-grafierte Einzelaufnahmen. Kaum vorstellbar taucht man in ein Bild näher ein und be-trachtet die vielen Einzelnuancen. Soll das wirklich alles selbstfotografiert sein? "Bedingungslos Ja" entgegnet Frank schmulzelnd. "ich kaufe keine Bilder in Foto-portalen. Niemals. Höchstens für einen Kun-den, der auf ein vorgegebenes Motiv besteht", schiebt er nach. Seit einigen Jahren hat der gelernte Werkzeugmacher und spä-tere Offset-Drucker seine Leidenschaft und ganz offensichtlich auch sein Talent zum Beruf gemacht. So entstehen in seiner Agen-tur neben der Auftragsfotografie auch Logos und sämtliche anderen Werbemittel wie Ge-schäftspapiere, Flyer Plakate, Einladungskar-ten und vieles mehr. Seit der Jahrtausendwende beschäftigt sich Frank bereits mit der Digitalfotografie. Mit der ersten bezahlbaren Digitalkamera ging es für ihn los. Die Bildmotive wurden am PC erst einmal nur verbessert und farbkorrigiert. Schnell hat Frank aber herausgefunden, dass man mit der vorhandenen Technik ganz herr-lich Dinge manipulieren kann. Bereits im Jahr 2005, als die Digitalfotografie gerade dabei war sich aus den Kinderschuhen zu entwickeln, finden seine ersten Ausstellun-gen statt. Es folgen Teilnahmen und Preisge-winne an internationalen Wettbewerben. Die Basis eines jeden "Melech" ist trotz alle-dem immernoch das einzelne Bild. Sein Fun-dus an Bildern immens. "Meine Bilder sind chronologisch geordnet und dann in Unter-kategorien aufgeteilt. Bäume, Wolken, Was-ser, Pflanzen, Tiere und so weiter. Sehr viel arbeite ich auch mit Strukturen und unge-wöhnlichen Oberflächen. Natürlich fotogra-fiert man immer viel zu viel" gibt uns Frank einen kleinen Einblick. "Ich füge meine Bil-der mit dem festen Grundgedanken so zu-sammen, dass diese einzelnen Bilder gut zusammen harmonieren. Sozusagen wie ein großes Memoriespiel." Natürlich lassen wir es uns nicht entgehen um auch ein Titelmotiv von Frank für die Sommerausgabe auszuwählen und picken uns das Motiv "Kuscheltiere" heraus. Jetzt wollen wir es doch genauer wissen. Die Katze gibt es doch so nicht wirklich? "Naja, eigent-lich schon. Die Katze habe ich auf Gozo, einer Nachbarinsel von Malta, aufgenommen. Sie saß dort genauso schön herrschaftlich vor einem Container. Beim Teddy handelt es sich tatsächlich um meinen eigenen Brumm-Teddy Fritz aus Kindertagen. Eines Tages hatte er allerdings seine Stimme verloren, weil die Gummimembrane vermutlich den Geist aufgegeben hat.“
Nur noch wenige Tage bis zur vierten Auflage der Kunstverkaufsmesse in den Alten Pakethallen am Coburger Güter-bahnhof. Bereits zum dritten Mal ist Frank Melech dabei und seine Motive sind beim Publikum stets sehr gefragt.