Mit Herzblut & jeder Menge Leidenschaft -

Ein kleines Schmunzeln kann sich Organisator Markus Grünewald nicht verkneifen, wenn er heute auf die Anfänge des 6h-Citykartrennens angesprochen wird.  Eigentlich wollte er im Jahr 2012 nur eine kleine Veranstaltung ins Leben rufen, die an die lange Sonneberger Motorsport-Geschichte erinnert.  Eigentlich nur einmal die Stadtväter um die damalige Bürgermeisterin Sibylle Abel vom Comeback eines fast vergessenen Events überzeugen, um eigentlich nur noch einmal den Charme der 60er-, 70er- und 80er-Jahre neu zu entfachen. Eigentlich – denn am ersten Mai-Wochenende 2018 (5./6. Mai) geht das beliebte Motorsport-Spektakel in die siebte Auflage.

„Es ist schon Wahnsinn, wenn man sieht und realisiert, was hier entstanden ist. Aus dem blauäugigen ‚Wir machen das mal‘ ist ein absolut geniales Team gereift“, sagt Markus Grünewald. Beeindruckende 70 Helferinnen und Helfer unterstützen den Grünewald Motorsport e.V. mit Herzblut und jeder Menge Leidenschaft im nunmehr siebten Jahr. Doch vom – in Beziehungen gefürchteten – verflixten Siebten ist weit und breit keine Spur. „Im Gegenteil“, ist sich der Kart-Vizeeuropameister des Jahres 2001 sicher: „Der Zuspruch ist riesig und das spornt uns umso mehr an. Zudem haben wir mit Rennleiter Andy Koppka und seinem Team des Lap’s Kartcenter Grimma einen genialen Partner in puncto Karts, Hardware und Technik an unserer Seite.“

Mit 30 Teams – darunter Starter aus der Schweiz und Österreich – ist das Teilnehmerfeld, das in PRO- und AMATEUR-Klasse unterteilt ist, so groß wie nie. Und auch die Strecke weißt mit nunmehr 700 Metern Gesamtlänge einen neuen Rekord auf. „Die Stadttangente als Strecke und der gesamte Busbahnhof als Boxengasse und Fahrerlager – dieses Flair ist einmalig. Wir können uns nur immer wieder bei der Stadt und den umliegenden Geschäften bedanken, dass wir unsere Idee hier in Sonneberg verwirklichen und ausbauen dürfen“, sagt der 35-Jährige.

Ein absolutes Highlight stellen neben dem Hauptrennen am Sonntag (6. Mai) zudem die Präsentationsfahrten der historischen K-Wagen dar. Einstige Renngrößen stellen dann unter Beweis, was ihre Boliden der Marke Eigenbau noch für beeindruckende Rundenzeiten in den Asphalt brennen können und werden. „Viele Zuschauer identifizieren sich noch mit dem K-Sport. Es ist toll, dass die Verbundenheit von früher hier wieder neu auflebt“, sagt Frank Müller (51), dessen Kart Anfang der 90er selbst einen einstigen Formel-1- und DTM-Star wie Ralf Schumacher ziemlich alt aussehen lies.

Und auch der Gaudi kommt in der Spielzeugstadt am ersten Mai-Wochenende nicht zu kurz. Bei der ersten Bürostuhl-Rundstrecken-WM verwandeln sich schnöde Bürostühle dank ausgefallenen, aber dem Reglement entsprechenden Tuning-Maßnahmen, in echte Asphaltwaffen. Ein Fahrer und drei Anschieber, von denen im Wechsel jedoch immer nur einer für den Vortrieb sorgt, dürfen bereits am Samstag (5. Mai) heiße Rollen und schnelle Beine unter Beweis stellen. Elf Teams haben bereits gemeldet, um sich am Ende des Tages – und mit etwas Glück – offiziell Weltmeister nennen zu dürfen.

Auch rund um die Rennstrecke kommen Motorsport- und Technik-Begeisterte voll auf ihre Kosten. „Während am Samstag auch eine Automeile sowie die Pit-Stop-Party am Abend vor das Sonneberger Rathaus lockt, können das gesamte Wochenende am alten Güterbahnhof Motordraisinen und E-Loks bestaunt werden“, verrät Markus Grünewald und ergänzt: „Und da wir auch an die Kleinsten gedacht haben, ist am 5. und 6. Mai wirklich für jeden was dabei.“

Der Eintritt zum 6h-Citykartrennen ist frei. Alle Infos, den Zeitplan, das Reglement und spannende Hintergrund-Berichte gibt es unter www.6h-sonneberg.de.  
Von Ronny Knoll