Kuratorin Heidrun Wilkening neben den Sandmann-Puppen aus der Sammlung von Gerhard Wilski, dem Ursprung der Recherchen.
Kuratorin Heidrun Wilkening neben den Sandmann-Puppen aus der Sammlung von Gerhard Wilski, dem Ursprung der Recherchen. Fotos|Rechte: Carl-Heinz Zitzmann|Sandmännchen-Archiv der rbb media GmbH

Zum 65. Geburtstag des Sandmännchens zeigt das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg eine Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit der Film- und Fernsehwissenschaftlerin Heidrun Wilkening und dem Sandmännchen-Archiv der rbb media GmbH. 

Wer kennt es nicht? Seit dem 22. November 1959 bringt „Unser Sandmännchen“ täglich Geschichten für schöne Träume. Zum 65. Geburtstag widmet ihm das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg eine Sonderausstellung, die sich auf die Umsetzung der Kultfigur als Spielpuppe fokussiert.


Gerhard Behrendt hat die ersten Sandmännchen für das Fernsehen der DDR (DFF) gestaltet. Anfangs war es selbst noch etwas müde. Bald aber hatte es das besondere Aussehen eines Erwachsenen mit weißen Haaren, spitzem Bart, aber mit kindlichen Zügen und wachen Augen, dazu spitze Mütze, spitze Stiefelchen und Umhang. Es ist immer freundlich, beliebt, kann alles und reist mit seinen vielen Fahrzeugen durch Traum, Raum und Zeit. Mit den Jahren wurde es immer jünger und beweglicher. Andere deutsche Sandmännchen hat es überlebt. Seit 1992 ist „Unser Sandmännchen“ das einzige Fernseh-Sandmännchen im geeinten Deutschland.

Bald nach den ersten Ausstrahlungen im Fernsehen wollte jeder ein Sandmännchen haben oder verschenken. Kleine Handwerksbetriebe passten ihre Puppen an und produzierten teilweise ohne Genehmigung. Das Fernsehen der DDR erkannte den Werbewert und kontrollierte die Qualität wie ein Markenprodukt. Die Kultfigur lässt sich bis heute schwer vervielfältigen. Was zeichnet die Figur aus? Welches Material eignet sich? Stehen die Puppen im Schrank oder können Kinder damit spielen? In Kleinbetrieben entstehen andere Figuren als bei der Großproduktion. Die Leipziger Messe war Treffpunkt für Inland und Export. 65 Jahre Sandmännchen-Puppen erzählen von einer wechselvollen Spielzeug-Produktion und Geschichte.


Die Kuratorin Heidrun Wilkening
Keine Sandmann-Figur gleicht der anderen und ist doch kein Einzelstück. Die Kultfigur begleitet Generationen von Familien. Wo aber wurden und werden sie hergestellt? Das bewegt die Kuratorin Heidrun Wilkening. Die Film- und Fernsehwissenschaftlerin, beschäftigt sich seit 1993 mit dem Fernseh-Sandmann in Ost und West. Als die Witwe des Sammlers Gerhard Wilski ihr 2010 seine große Sammlung übergab, fing sie an zu sortieren. Es folgten Recherchen in Sonneberg und der Vergleich mit anderen Sammlungen. Viele Gespräche und seltene Internet-Funde mit Verpackungen und Etiketten ermöglichen diese umfangreiche Ausstellung, in der rund 450 Sandmännchen von 40 Herstellern aus 20 Orten in Deutschland zu sehen sind. 
Zusammenarbeit mit dem Sandmännchen-Archiv der rbb media GmbH
Dank der Unterstützung des Sandmännchen-Archivs der rbb media GmbH können die Besucher in der Ausstellung auch vier Original-Szenen mit Fernseh-Sandmännchen und Requisiten aus den Fernsehproduktionen der Jahre 1959, 1965, 1970 und 1999 sowie zwei Filme sehen.

Veranstaltungen zur Sonderausstellung

So, 01.12.2024, 13 - 18 Uhr
Museumsweihnacht am 1. Advent
festliches Programm voller Bastel- und Mitmachaktionen, einem kleinen Weihnachtsmarkt,
musikalischen Darbietungen, Bescherung vom Weihnachtsmann und vielem mehr

So, 26.01.2025, 13 -17 Uhr
Sandmann-Expertenrunde mit Heidrun Wilkening
13-15 Uhr Tausch und Puppenbestimmung 
15-17 Uhr Austausch von Wissen und Geschichten

Do, 06.02.2025 und Do, 06.03.2025, 13-16 Uhr
Offener Workshop für Kinder 
Wir basteln unsere eigene Sandmann-Handspielpuppe.
Material: 4,00 EUR zzgl. Eintritt