Zwischen Neustadt und Sonneberg gibt es viel zu erleben. Supermärkte, Möbelhäuser, Fastfoodketten & Co. werben mit viel Tam Tam. Der "grüne Baum" in Hönbach braucht das nicht. Dezent animiert das Hotel, Café und Gasthaus an der Hauptstraße bei der thüringisch-fränkischen Grenze zu einer entspannten Auszeit.

Familiär ist die Atmosphäre in der Gastgeberin Gabriele Schindhelm zusammen mit ihren Angestellten ihre Besucher empfängt. Mit warmen Holzelementen gestaltet, verbreiten auch die modernen Räume des traditionsreichen Hauses ein wohliges Gefühl.

Außergewöhnlich und vor allem schmackhaft sind die veganen Leckerbissen, die Gabriele Schindhelm höchstpersönlich in ihrer Küche zubereitet. Die zugrunde liegenden Rezepte hat sie selbst entworfen. Nur wenige Komponenten kauft sie vorgefertigt, denn es macht ihr Spaß, gesund zu leben. Sie produziert nahezu alles selbst und verwendet wo es geht Zutaten aus ökologischem Anbau. So bringt sie ohne künstliche Hilfsstoffe gesunde und appetitliche Speisen auf den Tisch.

Zum Beispiel saisonal die Kürbis-Möhrensuppe mit Croutons zur Vorspeise. Danach verführt die Pinsa mit Knoblauchcreme, Champignons und überbackenen veganen Käse oder ein Rote-Bete-Puffer mit Süßkartoffelpommes und Knoblauchdip. Ganz sicher keine Verwechslungsgefahr mit der Fleischvariante besteht beim Sellerieschnitzel, Bratkartoffel und Knoblauchcreme. Dem schon ähnlicher ist das vegane Schnitzel auf Weizenproteinbasis. Oder wie wäre es mit einem pflanzenbasierten Burger?

Alte deutsche Gerichte aus rein pflanzlichen Zutaten
Schon immer vegan und allseits beliebt, passen echte Thüringer Klöße sonn- und feiertags perfekt auf den Mittagstisch im grünen Baum. Kombiniert wird die Kartoffelspezialität mit veganen Braten wie einer gefüllten Soja-Roulade und "Rahm"-Soße, dem Linsenbraten oder Grünkernbraten, auf Wunsch auch mit Rotkohl und auch mit Semmelknödel zu haben.
Mit dem "Grüner-Baum-Braten" aus Jackfrucht und Soja zaubert Gabriele auch ein bisschen "Fleisch-Feeling" auf den Teller. Die Jackfrucht schmeckt nämlich schon von Natur aus dem Fleisch ähnlich. Dazu serviert sie Thüringer Klöße und eine köstliche Gemüsesoße.

Das alles und noch vieles mehr gibt es an jedem letzten Freitag und darauffolgenden Samstag im Monat vom Buffet. Gelegentliche Buchlesungen und weitere Events runden das Angebot ab und unterstreichen die stilvolle Art des Hauses. In der warmen Jahreszeit sorgt der Biergarten draußen für Abwechslung. So ist der grüne Baum auch für Feierlichkeiten jeder Art die perfekte Umgebung. Gabriele Schindhelm berät dazu gerne.
Der grüne Baum wurde 1867 von Bernhard Schmidt erbaut, 1932 aufgestockt und um den Saal erweitert. Damals war auch eine kleine Landwirtschaft dabei, um das Gasthaus und die Familie mit hausgeschlachteten Fleischwaren zu versorgen. Bis heute in Familienbesitz wird das große Anwesen stets auf dem aktuellen Stand der Zeit gehalten. Seit 1992 vermietet die Familie auch Hotelzimmer, die sie nach der Wende in den Saal gebaut hat, an Montagehandwerker und Urlauber. Zahlreiche Wander- und Fahrradrouten führen mit dem grünen Band zum heutigen Hotel-Café.
Gabriele Schindhelm wurde zu DDR-Zeiten geboren und hat im grünen Baum die Grenzöffnung und danach die Erholung der Region miterlebt. Sie ist froh, dass die Zeiten der Teilung vorbei sind und genießt es nun sichtlich "am Nabel der Welt" zu wohnen. Die Landwirtschaft betreibt sie seitdem nicht mehr. Die Tierchen haben ihr schon immer leid getan, wenn sie geschlachtet wurden. Fleisch hat ihr nie richtig geschmeckt und daher kocht sie seit 2024 auch für ihre Gäste ausschließlich vegan.

Zum grünen Baum
Hotel und Café
Neustadter Straße 195 · 96515 Sonneberg
Tel. 0170 / 278 2384
www.gruener-baum-sonneberg.de

Öffnungszeiten:
Freitag 16 bis 21:30 Uhr
Samstag 14 bis 21:30 Uhr
Sonntag 11 bis 16:30 Uhr